Hausers Zimmer

Roman, Schöffling & Co, Frankfurt am Main 2011

Berlin 1982: Das Ende des Kalten Kriegs und die Wiedervereinigung schier undenkbar, die geteilte Stadt im Niemandsland immer noch mit Einschusslöchern und Ruinen, Insel und Frontstadt, eingeschlossen und kalt, ihre Bewohner verkrochen in die Höhlen ihrer Hinterhofwinkel und Altbauwohnungen. Alltag in einer gegensätzlichen Weltordnung mit Poppern und Punks, Bürgerlichkeit und Anarchie. In Mietshaus, Schulhof und Straße prallen Lebenswelten aufeinander und werden ebenso wie die Ideale und Widersprüche der Achtundsechziger aus heutiger Sicht mit doppelbödigem Humor geschildert. Die Erzählerin Julika Zürn träumt sich hinaus in die weite Welt, nach Patagonien – und mindestens ebenso sehnsüchtig in das Zimmer des Motorradrockers Peter Hauser von gegenüber. Tagsüber bahnt sich die Tochter eines Sammlers ihren Weg durch wuchernde Kunstwerke, markiert ihre Lieblingsorte und macht sich ihren Reim auf die Welt. Während ihrer schlaflosen Nächte zieht Hausers orange leuchtendes Fenster sie in Bann.

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